Kingdoms kontroverse Frage: Sind Menschen Gut oder Böse?

Dank Shin und dem Manga Kapitel 760 haben wir endlich die Antwort auf eine der kontroversesten und spannendsten Fragen von Kingdom.

Sind Mensch im Grundsatz Gut oder Böse?

Unser Protagonist hat seine Antwort gefunden, und zwar ist die wahre Natur des Menschen «Feuer».

Feuer des Lebens. Feuer des Willens. Feuer des Herzen.

Shins Antwort ist faszinierend, überrascht aber nicht wirklich, denn die Geschichte ist diesem Konzept seit dem Anfang treu geblieben. Auch Seis Antwort ging in die ähnliche Richtung, als er von Ryo Fui das gleiche gefragt wurde.

Sei ist der Meinung, dass die wahre Natur der Menschen das «Licht» ist.

In dieser Analyse warden wir die zwei Antworten miteinander vergleichen.

Ist die Natur des Menschen die des Feuers oder Lichts, sogar beides oder gar nichts davon?

Bereits in Kapitel 426 des Manga konfrontiert Ryu Fui mit seiner Meinung, dass der Status Quo besser sei, denn Konflikte lassen sich nicht vermeiden. Denn Kriege seien ein Ausdruck der menschlichen Natur und machen uns aus. Ryo Fui fand die Idee von Sei, alle Staaten zu vereinen und dass dadurch Kriege vermieden werden können, einfach nur naiv.

Falls der König diese Realität nicht akzeptieren kann, wird die Welt sich nicht verändern können. Und mit der Welt meinte er natürlich China.

Aber Sei hatte einen Konter bereit. Es sei wahr, dass Menschen lügen und betrügen und sich von Gier leiten lassen. Und auch töten, wenn es sein muss. Dies seien zwar sicherlich einige Aspeke, aber nicht die wahre Natur des Menschen. Sei drehte den Spiess um und erklärte, dass wenn man einfach akzeptiert, dass Menschen nicht frei von Konflikt sein können, es keinerlei Verbesserung geben würde. Überzeugt sagte Sei:

“Du hast den Glauben an die Menschen verloren.”

Er gibt Ryo Fui und denjenigen, die seine Ansichten teilen, die Schuld, dass China über 500 Jahre lang ständig die Konflikte hatten. Wenn sich nichts verändert, dann werden auch die Konflikte bleiben.

Ryo Fui liess diese Beschuldigungen nicht einfach auf sich sitzen und wollte Seis Antwort hören, worauf dieser antwortete, dass die echte menschliche Natur die des Lichts sei, nachdem er sich an seine schlechte Kindheit zurückerinnert hat.

Dabei nennt er Shika, die Frau welche ihn aus der Dunkelheut gebracht hat und ihr eigenes Leben für ihn geopfert hat, damit er weiterleben konnte. Sei beschreibt sie als starkes Licht.

Aber sie ist nicht die einzige, an welche er sich erinnert, denn er hat das Licht in verschiedensten Formen bei den verstorbenen gesehen. So z.B. die gefallenen Generäle Ouki und Duke Hyou und Seis eigener Bruder.

Alle trugen ein Licht in sich, welches sie nach ihrem absterben weitergegeben haben und nun in anderen fortleben und stärker leuchten als zuvor.

Diese Meinung ist durchaus plausibel. Menschen sind miteinander verbunden, und wenn sie einmal in die Dunkelheit fallen und ihr Licht verlieren, dann ist das oftmals die Ursache von Tragödien und Konflikten und die Quelle von Kriegen.

Deswegen möchte Sei, egal wie kindisch oder idealistisch es sich auch anhören mag, die Welt von Kriegen befreien. Seine Generation sollte die letzte sein, welche die schlimmen Zeiten durchmachen müssen, indem er ein gleichberechtigtes und einheitliches China für alle erschafft.

Ryo Fui war zwar nicht gleicher Meinung wie der König und wird es wahrscheinlich auch nie sein, denn sie hatten eine zu grosse Differenz zueinander. Aber er musste eingestehen, dass der König gewachsen ist.

Kingdom ist eine fiktionale Geschichte, die auf der echten Gegebenheiten passiert, und wir wissen wohl alle, wie es in endet oder?

Ei Sei, auch bekannt als Qin Shi Huang, hat tatsächlich ganz China vereint. Wir warden das aber nicht weiterdiskutieren, weil wir wissen nicht, wie der Autor die Geschichte weitererzählen wird.

Nun schauen wir uns die Antwort von Shin an. Es lässt sich schonmal vorweg sagen, dass sie sehr viele Gemeinsamkeiten aufweisen.

Kan Pishi, der Legalist, ist eine zentrale Figur für Ei Sei, sollte er tatsächlich seine Ziele erreichen wollen. Aus diesen Gründen wurde eine Delegation nach Han entsandt um ihn zu überzeugen, nach Qin zu kommen.

Aber es kam zu einer brenzligen Situation, denn auch Kann Pishi fragte Shin diese höchst komplexe und philosophische Frage: Sind Menschen grundsätzlich Gut oder Böse?

Die ganze Verantwortung lag nun auf der Schulter von Shin, welcher gezwungen war, die richtige Antwort zu geben und Kan Pishi zu überzeugen.

Aufgrund von Shins Vergangenheit auf dem Schlachtfeld und die damit verbundenen Erinnerungen und Beziehungen sowie seinen gefallenen Freunden kam er auf eine simple Antwort, welche sich in einem Wort zusammenfassen lässt: «Feuer».

Seiner Meinung nach sind jegliche Entscheidungen von Menschen von ihrem inneren Feuer angetrieben.

Als Beispiel nennt er Kanki. Er mag einer der grausamsten und bösesten Menschen gewesen sein, aber seine Handlungen stammen aus seinem Zorn gegenpber denjenigen, welche die Gräueltaten gegen die unterdrückten Minderheiten ignorierten.

Es gibt keinerlei Entschuldigungen für Kankis Aktionen, aber er setzte sich für diejenigen ein, für welche sich zu dieser Zeit niemand kümmerte.

An dieser Stelle passt ein Zitat von Aokiji von One Piece, der einst sagte:

“Gerechtigkeit ändert sich je nachdem in welcher Situation eine Person gerade befindet.”

Shins Meinungen ist jedoch nichts Neues und folgt einem universalen Konzept, dass breit angewendet wird: und zwar dass alles relativ ist.

Dies führt dazu, dass man eigentlich sagen muss, dass die Fragestellung per se falsch gestellt ist.

Sind Menschen Gut oder Böse? Darum geht es eigentlich gar nicht.

Vielmehr dreht sich alles um etwas viel Wichtigeres, dass sich nie verändert und das jeder Mensch besitzt.

Und zwar das Feuer des Lebens und des Herzens.

Jeder hängt auf seine eigene Art und Weise an seinem Leben, und dies treibt unsere Handlungen an. Erlischt das Feuer nach dem Tod einer Person, wird es von jemand anderes übernommen.

Dies gilt nicht nur für Freunde und Verbündete. Das Feuer kann auch unter Feinden weitergegeben werden.

Das Ganze erinnert stark an Narutos «Wille des Feuers».

Am Ende ist es so, dass jedes übernommene Feuer das eigene grösser und intensiver macht.

Shins Worte überraschten die meisten im Thronsaal, da niemand mit dieser Antwort gerechnet hätte. Er prophezeite, dass er eines Tages Riboku, der grösste Feind Qins, besiegen wird und dessen Feuer übernehmen wird.

Kan Pishi war von Shins Worten inspiriert. Es ist sehr ähnlich zu Seis Antwort an Ryo Fui, aber das Wort Feuer scheint eine bessere Analogie zu sein.

Nichtsdestotrotz musste Kan Pishi auch seine Enttäuschung hervorheben. Shin sei zu optimistisch und schlussendlich ein Befürworter davon, dass die Menschen grundsätzlich gut sind. Aber Shin geht einen Schritt weiter als Sei und bringt noch mehr Kontroversität indem er sagt:

“Menschen sind dumm.”

Und genau deswegen brauchen sie Gesetze.

Denn «dumm» und «böse» sind nicht das gleiche.

Wenn man nämlich glaubt, dass Menschen von Grund auf Böse sind, dann hat man eigentlich den Glauben an die Menschheit verloren.

Gemäss Shin ist das Gesetz für die Menschen und es sei eine falsche Annahme, dass es etwas Schlechtes ist.

Da Kan Pishi ein Rechtsexperte ist, bedeutet das im Umkehrschluss, dass auch er an das Gute im Menschen glaubt. Denn wenn er wirklich glauben würde, dass Menschen von Grund auf Böse sind, dann würden auch Gesetze nichts bringen.

Mit diesen Argumenten überzeugte Shin Kan Pishi und schliesst sich damit Qin an. Er war wahrlich überrascht von Shins Antwort.

Sowohl Shins als auch Seis Antwort zeigen, dass es eben nicht so einfach ist, Menschen in Gut oder Böse aufzuteilen, da zu viele Faktoren berücksichtigt werden müssen.

Shin benutzt Seis Bruder als Beispiel, welcher er als Feind kennengelernt hat und weswegen sein bester Freund starb, aber als ihr Verbündeter starb.

Und auch Kanki, ein abgrundtief böser Mensch, schützt und sorgt sich für seine engsten Leute, welche von der Gesellschaft ausgestossen wurden.

Damit beenden wir unsere kleine Ausführung zu einer von Kingdoms kontroversen Fragestellungen.

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