Anime Charaktere mit kontroversen Philosophien

Anime bieten neben epischen Animationen und spannenden Handlungen auch oftmals kontroverse Einblicke in den Gedankengängen von Charakteren.

Diese können eine Vielzahl von verschiedenen Thematiken widerspiegeln – sei es das Erwachsenwerden, neues und unmögliches erreichen, harte Arbeit, das Schöne in der Welt finden oder einfach nur gar nichts zu tun oder was es bedeutet, wirklich gierig zu sein oder aber auch, wie man einfach mehr an sich selbst und seine Fähigkeiten glauben muss.

Die Anime Charakter die wir euch weiter unten vorstellen sind genauso unterschiedlich und vielschichtig wie die obengenannten Themen.

Also legen wir mal los.

1 - Eikichi Onizuka (Great Teacher Onizuka)

Auf irgendeine Art und Weise haben wir alle den Wunsch, frei zu sein.

Was bedeutet Freiheit wirklich? Frei zu sein vom Alltagstrott und das zu tun, was wir möchten? Frei zu sein und nicht auf die Meinungen anderer Wert zu legen? Niemand weiss die richtige Antwort, aber unser Great Teacher Onizuka hat eine ziemlich simple Meinung zu dem Thema.

Seiner Meinung nach bedeutet Freiheit, das Leben so zu nehmen, wie es ist.

Mit dieser unkonventionellen Unterrichtsmethode versucht er alles in seiner Macht stehende zu tun, um seine Schüler damit zu erreichen, selbst wenn das ab und zu bedeutet, dass er sie beleidigt oder ihre Gefühle dabei verletzt. Aber was er niemals machen wird, ist auch nur einen seiner Studenten aufzugeben. Denn als ehemaliger Gangster weiss er leider nur zu gut, was es bedeutet, wenn andere einen aufgeben.

Aber genau darum hat Onizuka eine derart starke Resonanz mit vielen Lesern.

Anstatt das, was kaputt ist, zu reparieren, entscheiden wir uns oft dafür, es zu ignorieren oder beiseite zu schieben. Aber das ist nicht der Weg von Onizuka.

Onizuka schafft es seinen Schülern beizubringen, was es wirklich bedeutet, zu “leben”.

2 - Kamina (Gurren Lagann)

Die Geschichte ist voll von weisen Menschen, welche davon abrieten, es sich zu gemütlich zu machen. Es gibt ein Zitat von Nietzsche, welches folgendes sagt: Ich kenne kein grösseres Lebensziel, als bei dem Versuch, das Grosse und Unmögliche zu versuchen, zugrunde zu gehen.

Der Anime Charakter, der dieses Zitat personifiziert ist niemand anderes als Kamina von Gurren Lagann.

Er hat schier unerschöpfliche Energie und Charisma. Wenn er anfängt zu reden, dann füllt einen das gleich mit Adrenalin auf.

Jede Zelle in seinem Körper scheint ein wahrer Romantiker zu sein und er lebt nur dafür, das scheinbar Unmögliche zu erreichen.

Er hat mal gesagt: mit einer Männerseele und einem starken Rücken, das Unmögliche möglich machen und die Vernunft aus dem Spiel lassen.

Von einem unmenschlichen Glauben an sich selbst und an seinen Bruder, einer Entschlossenheit, die niemals ins Wanken gerät, einer Kühnheit, die die Herzen anderer in Flammen aufgehen lässt, und einer Seele, der es nur darum geht, andere zu erleuchten – das sind nur einige der Gründe, warum Kamina einer der beliebtesten Anime Figuren aller Zeiten ist.

3 - Kita Shinsuke (Haikyuu)

Routinen können langwierig und anstrengend sein, aber hat nicht mal Aristoteles gesagt: wir sind, was wir immer und immer wieder tun…

In einer Serie wie Haikyuu, welche viele lustige Charaktere mit ihren Eskapaden und komischen Angewohnheiten haben, brauchte es definitiv eine seriöse Person, welche alles wieder in die richtige Perspektive stellt.

Schon seit seiner Kindheit hat er Geborgenheit und Ruhe in seinen täglichen Routinen und Rituale gefunden. Er sagt selbst über sich aus, dass er zu dem geworden ist, was er täglich mit kleinen Schritten erreicht hat. Die Resultate sind lediglich ein Nebenprodukt.

Und trotz allem lässt sich keine Spur von Arroganz oder Arglist in seinem Charakter wiederfinden.

Obwohl er für sein Alter schon sehr reif ist, ist er nicht abgehoben.

Wir haben in der Vergangenheit schon einen ganzen Artikel über ihn geschrieben. Hier findet ihr den Link: Finde den Artikel here.

Das nächste Buch, in welchem es um den Aufbau von Routinen geht, sollte definitiv Kita Shinsuke auf dem Cover haben.

4 - Pain (Naruto)

Als Nächstes haben wir Pain aus Naruto. Wenn wir versuchen, seinen Glauben in einfachen Worten zu erklären, dann lässt sich das am einfachsten so erklären, dass er der Meinung ist, dass Hass der Grund für den Zustand der Welt ist.

Selbst wenn es Zeiten des Friedens gibt, kehrt die Welt unweigerlich zu Krieg, Konflikt und Chaos zurück. Die Armen werden verschlungen, und den Herzen der Massen wird ein unmenschliches Mass an Schmerz zugefügt.

Das geht in seinen Augen noch weiter: Liebe führt zu Opfern, die wiederum Hass hervorbringen. Nur dann kann man den Schmerz verstehen.

Seine Taten lassen sich darauf zurückführen, weil er dachte, dass der Zweck die Mittel heiligt. Naruto hat zwar seine Augen geöffnet, aber trotzdem kommen wir nicht rundum, uns selber Gedanken zu mcahen.

Pain, oder Nagato, hatte nicht ganz unrecht. Denn auch unsere Welt ist bis heute nicht befreit von Schmerzen und Gewalt.

5 - Kino (Kino no Tabi)

Kino von der Serie «Kino no Tabi» hat eine sehr nüchterne Weltanschauung.

Sie ist der Meinung, dass die Welt nicht schön ist – und das ist eben genau der Grund, warum sie es doch ist.

Im Anime geht es darum, wie Moral und Meinungen nicht immer schwarz und weiss sind, sondern halt eher grau. Unsere Protagonistin umreist die Welt auf einem sprechenden Motorrad und besucht dabei Orte, die aus verschiedensten Supernatural-Filmen stammen könnten.

Jede Episode hat mindestens eine unangenehme Szene, die zum Nachdenken anregt.

Die Geschichten von Kino sind ein Zusammenstoss von unterschiedlichen Philosophien und Gedankengüter.

Kino ist die wahrscheinlich die pragmatischste Reisende die es gibt.

6 - Houtarou Oreki (Hyouka)

Energie sparen ist wichtig, aber dieser Typ bringt das echt aufs nächste Level.

Obwohl er die intellektuellen Fähigkeiten hat, seine Mitschüler problemlos zu übertreffen, ist Oreki der Art von Charakter, der es schafft, dass Faulheit cool ist.

So lebt er sein Leben. Er sticht nicht aus der Menge heraus, und weil er eben nicht heraussticht, fällt er auf. Hört sich verwirrend an, nicht?

Versuchen wir nochmals einen weiteren Versuch:

Oreki hat aussergewöhnliche deduktiven Fähigkeiten, aber weil er denen keinerlei Beachtung schenkt, interessiert es andere nicht, und so lebt er ein gewöhnliches Leben als durchschnittlicher Highschool Student.

Ist es Faulheit oder vielmehr ein Mangel an Selbstvertrauen?

Ob unterbewusst oder nicht, Oreki unterschätzt sich selber. Er hat in dieser Hinsicht gewisse Ähnlichkeiten mit Kei Tsukishima von Haikyuu.

Auf jeden Fall beginnt er irgendwann doch mehr Energie in den Tag zu legen, nachdem er nach und nach mit seinen Freunden spricht. Er realisiert, dass es eben sich doch ab und zu lohnt, mehr in eine Sache zu investieren.

7 - Greed (Fullmetal Alchemist Brotherhood)

Zugegeben, auf den ersten Blick überrascht diese Wahl vielleicht.

Der nächste auf unserer Liste ist niemand anderes als Greed von Fullmetal Alchemist Brotherhood. Er ist eine Personifizierung der sieben Sünden und ist von Anfang an kein Mensch. Es gab genügend Gründe, warum man ihn als Bösewicht abstempeln musste.

Reichtum, Macht und Ruhm. Er möchte all das haben. Um sein Ziel zu erreichen, lehnte er sich sogar gegen seinen eigenen Vater auf. Was bedeutet Gier eigentlich wirklich?

Was ist es, was wir uns am sehnlichsten Wünschen?

Greed wollte alles besitzen, aber vielleicht war der wahre Grund dafür, dass er nicht wirklich wusste, was er am meisten braucht.

Im Verlaufe der Geschichte veränderte und öffnete sich seine Perspektive fortlaufen. Schlussendlich starb er und wurde als Greeling wiedergeboren (zusammen mit Ling), und Greed realisierte, dass er eigentlich nichts anderes wollte als Freunde. Echte Freunde.

Das war es, was er wirklich erstrebte. Und ist es nicht wahre Grösse, wenn man von allen akzeptiert wird?

FMAB hat wirklich einen spannenden Ansatz, was Gier anbelangt.

8 - Yukihira Soma (Food Wars)

Wir sind am Ende unserer Liste angekommen, und der letzte Charakter in diesem Artikel ist Yukihira Soma von Food Wars.

Bei Yukihira Soma kann man vielleicht nicht eine einzige Philosophie definieren, auf die wir eingehen können. Vielmehr personifiziert er viele interessante Eigenschaften, welche direkt im Zusammenhang stehen mit dem alltäglichen Wettkampf.

Wo die meisten ihr Selbstvertrauen verlieren, sich gestresst fühlen und von einem Mangel an Hoffnung gebremst werden, blüht er erst richtig auf.

Im Gegensatz zu den Genies an der Totsuki-Akademie ist er jemand, der gehasst wird, weil er einfach besser ist als andere. Trotz aller Schwierigkeiten hat er immer etwas auf die Beine gestellt, und trotzdem waren die anderen Schüler nicht bereit, seine Fähigkeiten anzuerkennen...

Warum war das so?

Isshiki fragte Somas Vater, was er davon hielt, und nach seinen Worten war es vor allem lehrreich.

Es ist nämlich nicht so, als ob Soma ein spezielles Talent zum Kochen hatte. Deswegen dachte Soichiro, dass wenn Soma ein paar Mal verliert, er aufgeben würde, aber Soma hat das Gegenteil bewiesen und nie aufgegeben.

Und tatsächlich, langsam aber stetig, hat er sein Ziel erreicht.

Interessanterweise hat Soichiro auch gemerkt, dass Soma sich von anderen unterscheidet. Ihm fehlt etwas, was bei vielen anderen stark ausgeprägt ist.  

Viele denken, dass wenn man gegen jemand talentierten verliert, es halt logischerweise zu diesem Ergebnis kommen musste. Es ist eine Art Selbstschutz, damit man sein eigener Stolz oder Selbstbewusstsein nicht verletzt.

Aber Soma kennt das nicht.

Er begibt sich Kopf voran in Situationen, wo er genau weiss, dass er nicht gut darin ist. Dies ist eine aussergewöhnliche Stärke, die selbst Soichiro nicht besitzt.

Aber was ist so kontrovers dabei?

Es geht hier um die scheints ewigwährende Debatte von Talent vs. Harter Arbeit.

Wo andere aufgeben, bleibt Soma hartnäckig, egal wie oft er versuchen muss – und dabei scheitert.

Er verkörpert, was es bedeutet, harte Arbeit und seine ganze Energie in seine Tätigkeiten zu stecken.

Aber ist die Fähigkeit, hart zu arbeiten, nicht ebenfalls ein Talent?

Damit sind wir am Ende dieses Artikels anbelangt. Wir hoffen, euch haben die Anime Charaktere gefallen, die eine spannende Philosophie, Meinung oder Ansicht zum Leben haben. Einige sprechen es aus, andere lassen ihre Taten für sich sprechen, aber eins ist klar: die Charaktere haben immer eine starke Präsenz und Einfluss auf uns, wenn wir ihre Serie schauen.

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